Pädagogik-Paket

Das 2018 im Ministerrat beschlossene „Pädagogik-Paket“ bündelt sieben zentrale Maßnahmen, die in der Volksschule, der Mittelschule, in allen AHS-Unterstufen und auch in der Sekundarstufe II den kompetenzorientierten Unterricht österreichweit intensivieren werden.

  1. Klare Schuleingangskriterien und förderorientierte Diagnostik
    Mit dem Einsatz des neuen Schuleingangsscreenings werden mittels förderorientierter Diagnostik jene Fähigkeiten erhoben, die für den Schulbesuch notwendig sind.
    Mit dieser Reform soll Kindern der Wechsel vom Kindergarten in die Schule so fair und einfach wie möglich gelingen.
    Gleichzeitig unterstützt ein erstmals bundesweit standardisiertes Verfahren auch die Pädagog/innen, indem es ihnen einen österreichweit einheitlichen Rahmen zur Einschätzung des Entwicklungsstandes des Kindes gibt.

  2. Kompetenzorientierte Lehrpläne in der Volksschule und in der Sekundarstufe I
    Die umfassende Reform der Lehrpläne für die Volksschule, die (Neue) Mittelschule und die AHS-Unterstufe gibt dem eingeleiteten Wandel vom lehrstofforientierten hin zum kompetenzorientierten Unterricht ein solides Fundament.  

  3. Kompetenzraster
    Die Kompetenzraster stehen in enger Verbindung mit den neuen Lehrplänen. Sie konkretisieren die dort festgelegten Kompetenzbeschreibungen für unterschiedliche Anforderungsniveaus und machen diese für die Praxis greifbarer. Als pädagogisches Instrument unterstützen Kompetenzraster Lehrerinnen und Lehrer bei der Semester- beziehungsweise Jahresplanung und können als Grundlage für die konkrete Unterrichtsplanung und die Erstellung von Lernaufgaben genutzt werden. Gleichzeitig helfen sie dabei, den Lern- und Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler einzuschätzen und in Bezug zu den zu erreichenden Lernzielen zu setzen. Sie erleichtern dadurch einerseits die gezielte Differenzierung und Individualisierung des Unterrichts und können andererseits als Grundlage für Gespräche mit Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten im Zuge der formativen Leistungsrückmeldung genutzt werden.
     
  4. Transparent und fair: Die neue Leistungsbeurteilungsverordnung (LBVO Neu):
    Eine neue LBVO soll Transparenz in Hinblick darauf schaffen, welche Kompetenzen am Ende eines Semesters/Unterrichtsjahres in welcher Ausprägung erworben sein müssen. Moderne Formen der Leistungsfeststellung wie z.B. Mehrphasen-Arbeiten oder Portfolios sollen zum Einsatz kommen.
     
  5. Diagnostik und Förderung: Die individuelle Kompetenzmessung (IKMPLUS):
    Die iKMPLUS ist ein standardisiertes und objektives Instrument zur Diagnose zentraler Kompetenzen von Schüler/innen zu einem definierten Zeitpunkt.
    Den Pädagog/innen nützt die iKMPLUS, weil sie Auskunft darüber erhalten, wo die Schülerin/der Schüler ihrer Klasse zum Testzeitpunkt im Kompetenzerwerb steht und sie darauf in der Unterrichts- und Förderplanung eingehen können. 
                        
  6. Das Bildungs- und Berufsorientierungstool (BBO-Tool) „Deine Zukunft“ 
    Das BBO-Tool dient dazu, den Prozess der Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung gut zu starten. Es ermöglicht einen genauen Blick auf grundlegende Laufbahngestaltungskompetenzen, schulische Fächer­interessen und ausgewählte Aspekte für Schulerfolg. Damit sorgt das BBO-Tool für eine Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler, der Erziehungsberechtigten sowie der Lehrerinnen und Lehrer für die nächsten notwendigen Schritte im Prozess der Berufsorientierung beziehungsweise Bildungslaufbahnplanung. Neben konkreten Handlungsempfehlungen für Schülerinnen und Schüler liefert es auch weiterführende Impulse für den BO-Unterricht.
                                                                            
  7. Bekämpfung der Bildungsarmut durch Bildungspflicht:
    Die neuen Maßnahmen zur Erfüllung der Bildungspflicht dienen Schüler/innen, die am Ende der allgemeinen Schulpflicht grundlegende Kompetenzen nicht erreicht haben.

Weiterführende Informationen zum Pädagogikpaket finden Sie hier.

Veröffentlicht am 10.02.2022